Alter St.-Matthäus-Kirchhof

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

Der langfristige Erhalt der historischen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ist bedroht. Ausgelaufene und nicht mehr verlängerte Nutzungsverträge, nicht mehr behobene Kriegsschäden, Umwelteinflüsse und Vandalismus sowie der Wandel im Bestattungsverhalten haben in vielen Fällen tiefe Spuren an den Denkmälern hinterlassen. Die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind mit erheblichem Kostenaufwand verbunden. Da sich der Kirchhof ausschließlich über Einnahmen aus Bestattungen und Grabnutzungsgebühren finanziert, welche sich jedoch stetig verringern, bleibt immer weniger Geld für die Pflege der historisch bedeutsamen Denkmäler.

 

 

 

 

In Berlin ist die Zahl der Beerdigungen und Beisetzungen seit 15 Jahren rückläufig. Die Zahl der Feuerbestattungen ist in den letzten 30 Jahren permanent angestiegen. Urnenbeisetzungen machen derzeit etwa 80 % der gesamten Beisetzungen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof aus. Bei einem großen Teil der Beerdigungen ist das Sozialamt der Kostenträger und übernimmt nur die einfachste Form der Bestattung. In der letzten Zeit hat sich die nicht belegte Fläche auf dem fast 5 ha großen Friedhof, der in der Vergangenheit stark nachgefragt war, signifikant vergrößert.

 

 

Zur Sicherung der historischen Grabstätten werden von der Kirchhofsverwaltung Mitstreiter, Kooperationspartner, Investoren, Sponsoren und Förderer gesucht. Diese haben die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein historisches Denkmal zu übernehmen und im Bestattungsfall eigene Nutzungsrechte zu erwerben. Von den rund 200 kunsthistorisch wertvollen, patenfähigen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof haben bereits 25 ihre Paten gefunden. Beispielsweise übernahm der Verein „Denk mal positHIV" vor wenigen Jahren die Grabstätte des Unternehmers Albert Streichenberg (1811-1900), um in Berlin einen Ort des Gedenkens und der Bestattung für Menschen, die an AIDS gestorben sind, einzurichten.
Diese positive Entwicklung könnte zusätzlich verstärkt werden, wenn die Evangelische Landeskirche, die die Gebühren festsetzt, die Höhe der Grabnutzungsgebühren nicht wie bisher abhängig von der Flächengröße der jeweiligen Grabstätten ermittelt. Derzeit kosten große Erdwahlgrabstätten noch wesentlich mehr als deutlich kleinere Urnengrabstätten. Dass auch die kleineren Grabstätten in gleichem Maße zum Unterhalt des Friedhofes beitragen müssen, sollte bei der Gebührenfestsetzung hinreichend berücksichtigt werden.

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Alten St.-Matthäus-Kirchhofes veranstaltet die Evangelische Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde im Jubiläumsjahr 2006 zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und plant verschiedene bauliche Maßnahmen. Dazu gehört die diesjährige Ausstellung über Geschichte und Gegenwart des Friedhofs. Ein Begegnungscafé soll auf dem Friedhofsgelände eröffnet werden.

 

 

 

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

Der langfristige Erhalt der historischen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ist bedroht. Ausgelaufene und nicht mehr verlängerte Nutzungsverträge, nicht mehr behobene Kriegsschäden, Umwelteinflüsse und Vandalismus sowie der Wandel im Bestattungsverhalten haben in vielen Fällen tiefe Spuren an den Denkmälern hinterlassen. Die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind mit erheblichem Kostenaufwand verbunden. Da sich der Kirchhof ausschließlich über Einnahmen aus Bestattungen und Grabnutzungsgebühren finanziert, welche sich jedoch stetig verringern, bleibt immer weniger Geld für die Pflege der historisch bedeutsamen Denkmäler.

 

 

 

 

In Berlin ist die Zahl der Beerdigungen und Beisetzungen seit 15 Jahren rückläufig. Die Zahl der Feuerbestattungen ist in den letzten 30 Jahren permanent angestiegen. Urnenbeisetzungen machen derzeit etwa 80 % der gesamten Beisetzungen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof aus. Bei einem großen Teil der Beerdigungen ist das Sozialamt der Kostenträger und übernimmt nur die einfachste Form der Bestattung. In der letzten Zeit hat sich die nicht belegte Fläche auf dem fast 5 ha großen Friedhof, der in der Vergangenheit stark nachgefragt war, signifikant vergrößert.

 

 

Zur Sicherung der historischen Grabstätten werden von der Kirchhofsverwaltung Mitstreiter, Kooperationspartner, Investoren, Sponsoren und Förderer gesucht. Diese haben die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein historisches Denkmal zu übernehmen und im Bestattungsfall eigene Nutzungsrechte zu erwerben. Von den rund 200 kunsthistorisch wertvollen, patenfähigen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof haben bereits 25 ihre Paten gefunden. Beispielsweise übernahm der Verein „Denk mal positHIV" vor wenigen Jahren die Grabstätte des Unternehmers Albert Streichenberg (1811-1900), um in Berlin einen Ort des Gedenkens und der Bestattung für Menschen, die an AIDS gestorben sind, einzurichten.
Diese positive Entwicklung könnte zusätzlich verstärkt werden, wenn die Evangelische Landeskirche, die die Gebühren festsetzt, die Höhe der Grabnutzungsgebühren nicht wie bisher abhängig von der Flächengröße der jeweiligen Grabstätten ermittelt. Derzeit kosten große Erdwahlgrabstätten noch wesentlich mehr als deutlich kleinere Urnengrabstätten. Dass auch die kleineren Grabstätten in gleichem Maße zum Unterhalt des Friedhofes beitragen müssen, sollte bei der Gebührenfestsetzung hinreichend berücksichtigt werden.

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

Der langfristige Erhalt der historischen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ist bedroht. Ausgelaufene und nicht mehr verlängerte Nutzungsverträge, nicht mehr behobene Kriegsschäden, Umwelteinflüsse und Vandalismus sowie der Wandel im Bestattungsverhalten haben in vielen Fällen tiefe Spuren an den Denkmälern hinterlassen. Die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind mit erheblichem Kostenaufwand verbunden. Da sich der Kirchhof ausschließlich über Einnahmen aus Bestattungen und Grabnutzungsgebühren finanziert, welche sich jedoch stetig verringern, bleibt immer weniger Geld für die Pflege der historisch bedeutsamen Denkmäler.

 

 

 

 

In Berlin ist die Zahl der Beerdigungen und Beisetzungen seit 15 Jahren rückläufig. Die Zahl der Feuerbestattungen ist in den letzten 30 Jahren permanent angestiegen. Urnenbeisetzungen machen derzeit etwa 80 % der gesamten Beisetzungen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof aus. Bei einem großen Teil der Beerdigungen ist das Sozialamt der Kostenträger und übernimmt nur die einfachste Form der Bestattung. In der letzten Zeit hat sich die nicht belegte Fläche auf dem fast 5 ha großen Friedhof, der in der Vergangenheit stark nachgefragt war, signifikant vergrößert.

 

 

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

Der langfristige Erhalt der historischen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ist bedroht. Ausgelaufene und nicht mehr verlängerte Nutzungsverträge, nicht mehr behobene Kriegsschäden, Umwelteinflüsse und Vandalismus sowie der Wandel im Bestattungsverhalten haben in vielen Fällen tiefe Spuren an den Denkmälern hinterlassen. Die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind mit erheblichem Kostenaufwand verbunden. Da sich der Kirchhof ausschließlich über Einnahmen aus Bestattungen und Grabnutzungsgebühren finanziert, welche sich jedoch stetig verringern, bleibt immer weniger Geld für die Pflege der historisch bedeutsamen Denkmäler.

 

 

 

 

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

Geschichte und Gegenwart

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg

Geschichte und Gegenwart

© Lutz Mertens
Eingangstor zum Alten St.-Matthäus-Kirchhof

Der Alte Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg feierte im März 2006 sein 150-jähriges Bestehen. Er zählt zu den interessantesten und historisch bedeutsamsten Friedhöfen Berlins, doch die aktuelle Situation bedroht seinen langfristigen Erhalt.
Er ist nicht der größte oder älteste Friedhof der Stadt. Die Lage zwischen Hinterhöfen, Bahngleisen und Straßen mag zunächst etwas eingezwängt anmuten. Doch wer erst einmal das Eingangstor durchschritten hat und sich auf den St.-Matthäus-Kirchhof einlässt, dem eröffnet sich nicht nur eine Oase in der Hektik der Großstadt. Es öffnet sich zugleich ein ungeahnt volles Archiv der Stadtgeschichte.


Geschichte

©Lutz Mertens
Grabstätte und Mausoleum der Familie Hansemann

Der 1856 geweihte Kirchhof war Begräbnisort der ehemaligen Evangelischen St.-Matthäus-Gemeinde am heutigen Kulturforum/Potsdamer Platz, dem einstigen „Diplomaten- bzw. Geheimratsviertel“ südlich des Tiergartens. Das im Zweiten Weltkrieg fast zerstörte Viertel war eine der wohlhabendsten Gegenden in Berlin. Hier wohnten reiche Kaufleute und Unternehmer, erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler und höhere Beamte. Viele von ihnen wurden auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof bestattet.

© Lutz Mertens
Restauriertes Bronzerelief der ehemaligen Grabstätte für Hermann Wever

 

 

Wie kein anderer repräsentiert dieser Friedhof das glanzvolle Berlin der Gründerzeit. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 versuchte das Bürgertum auf anderen Gebieten sein gewachsenes Selbstbewusstsein zur Schau zu stellen. Große und teilweise aufwändig gestaltete Wandgräber, Mausoleen und freistehende Bildwerke mit kunstvollen Grabgittern geben Zeugnis vom Reichtum der Verstorbenen und von einem Repräsentationsbedürfnis, das die Zeitgenossen und die Nachwelt beeindrucken sollte und dies auch heute noch tut. Daneben bieten die einfachen, sparsam ausgeführten, aber nicht selten auch künstlerisch wertvollen Grabmale vieler großer Wissenschaftler, Künstler und hohen Beamten ein sehenswertes Kontrastprogramm.In seinen historischen Grabstätten spiegelt der Alte St.-Matthäus-Kirchhof das Wohlstandsbürgertum wider, ist aber nicht der Friedhof einer sozialen Gruppe bzw. eines Berufsstandes. Bankiers, Maler, Musiker, Komponisten, Handwerker, Politiker, Beamte, Stadtverordnete, Militärs, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler und Grundstücksbesitzer fanden hier nebeneinander ihre letzte Ruhestätte.

 

© Lutz Mertens
Restaurierte Wandgrabstätte der Familie Wiemann

Die wechselvolle Geschichte Deutschlands im allgemeinen und die Berlins im besonderen hat dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Verluste beschert. Unter den Nationalsozialisten drohte ihm ein tragisches Schicksal. In Folge der Planungen von Hitlers Generalbauinspektor Albert Speer zur Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte der Alte St.-Matthäus-Kirchhof zugunsten der Anlage einer monumentalen Nord-Süd-Achse aufgegeben werden. In den Jahren 1938/39 wurden in einem ersten Schritt die Grabstätten im nördlichen Drittel des Kirchhofes auf den Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin umgebettet. Mit Beginn des Krieges wurde die für 1941 geplante vollständige Aufhebung des Friedhofs nicht weiter verfolgt. Nach Kriegsende sind noch bis in die 1960er Jahre hinein aufgegebene und baufällige Grabstätten berühmter Persönlichkeiten eingeebnet und damit als Stätten der Erinnerung ausgelöscht worden. Erst zu Beginn der 1970er Jahre besann man sich darauf, die historischen Grabstätten zu sichern und zu erhalten.

 

Gegenwart

© Lutz Mertens
Grabmal für den Unternehmer Bruno Bettermann

Das gesamte Kirchhofsareal ist vom Landesdenkmalamt Berlin als Gartendenkmal unter Schutz gestellt. Durch die Auflösung der Evangelischen Kirchengemeinde St.-Matthäus befindet sich der Kirchhof seit 2001 in Trägerschaft der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde.
Noch heute beherbergt das Areal des Alten St.-Matthäus-Kirchhof eine der größten Sammlungen freistehender Skulpturen und herausragender Grabarchitekturen des 19. und 20. Jahrhunderts. Vom Land Berlin sind etwa 60 Grabstätten prominenter Persönlichkeiten als „Ehrengräber“ ausgewiesen, darunter die letzte Ruhestätte der Brüder Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859), des Mediziners Rudolf Virchow (1821-1902) und des Dirigenten und Komponisten Max Bruch (1838-1920).
Eine Liste mit Kurzbiografien der bekanntesten Persönlichkeiten findet sich Internet unter: www.stiftung-historische-friedhoefe.de

 

 

© Lutz Mertens
Gotisierendes Wegekreuz als Grabmal für den Bildhauer Ferdinand Streichenberg-Scharmer

Der langfristige Erhalt der historischen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ist bedroht. Ausgelaufene und nicht mehr verlängerte Nutzungsverträge, nicht mehr behobene Kriegsschäden, Umwelteinflüsse und Vandalismus sowie der Wandel im Bestattungsverhalten haben in vielen Fällen tiefe Spuren an den Denkmälern hinterlassen. Die notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind mit erheblichem Kostenaufwand verbunden. Da sich der Kirchhof ausschließlich über Einnahmen aus Bestattungen und Grabnutzungsgebühren finanziert, welche sich jedoch stetig verringern, bleibt immer weniger Geld für die Pflege der historisch bedeutsamen Denkmäler.

 

 

 

 

© Lutz Mertens
Gemeinschaftsgrabstätte des Vereins „Denk mal positHIV“ (ehemals Streichenberg)

In Berlin ist die Zahl der Beerdigungen und Beisetzungen seit 15 Jahren rückläufig. Die Zahl der Feuerbestattungen ist in den letzten 30 Jahren permanent angestiegen. Urnenbeisetzungen machen derzeit etwa 80 % der gesamten Beisetzungen auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof aus. Bei einem großen Teil der Beerdigungen ist das Sozialamt der Kostenträger und übernimmt nur die einfachste Form der Bestattung. In der letzten Zeit hat sich die nicht belegte Fläche auf dem fast 5 ha großen Friedhof, der in der Vergangenheit stark nachgefragt war, signifikant vergrößert.

 

 

© Lutz Mertens
Restaurierte Wandgrabstätte der Familie Carl Hofmann

Zur Sicherung der historischen Grabstätten werden von der Kirchhofsverwaltung Mitstreiter, Kooperationspartner, Investoren, Sponsoren und Förderer gesucht. Diese haben die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein historisches Denkmal zu übernehmen und im Bestattungsfall eigene Nutzungsrechte zu erwerben. Von den rund 200 kunsthistorisch wertvollen, patenfähigen Grabstätten auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof haben bereits 25 ihre Paten gefunden. Beispielsweise übernahm der Verein „Denk mal positHIV" vor wenigen Jahren die Grabstätte des Unternehmers Albert Streichenberg (1811-1900), um in Berlin einen Ort des Gedenkens und der Bestattung für Menschen, die an AIDS gestorben sind, einzurichten.
Diese positive Entwicklung könnte zusätzlich verstärkt werden, wenn die Evangelische Landeskirche, die die Gebühren festsetzt, die Höhe der Grabnutzungsgebühren nicht wie bisher abhängig von der Flächengröße der jeweiligen Grabstätten ermittelt. Derzeit kosten große Erdwahlgrabstätten noch wesentlich mehr als deutlich kleinere Urnengrabstätten. Dass auch die kleineren Grabstätten in gleichem Maße zum Unterhalt des Friedhofes beitragen müssen, sollte bei der Gebührenfestsetzung hinreichend berücksichtigt werden.

© Lutz Mertens
Verfallenes Mausoleum für den Eisenbahn-Unternehmer Bethel Henry Strousberg

Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Alten St.-Matthäus-Kirchhofes veranstaltet die Evangelische Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde im Jubiläumsjahr 2006 zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und plant verschiedene bauliche Maßnahmen. Dazu gehört die diesjährige Ausstellung über Geschichte und Gegenwart des Friedhofs. Ein Begegnungscafé soll auf dem Friedhofsgelände eröffnet werden.

 

 

 

© Lutz Mertens
Mausoleum für den Pelzhändler Paul Herpich

Die immense Bedeutung des Kirchhofes als innerstädtisches Kultur- und Naturdenkmal soll damit weiter in die Öffentlichkeit getragen werden und die allgemeine Struktur des Areals verbessert werden. Eine Tagung in Zusammenarbeit mit der Stiftung historische Kirch- und Friedhöfe in Berlin-Brandenburg und dem Landesdenkmalamt Berlin Ende Oktober 2006 beschäftigt sich mit der Frage der Nachnutzung historischer Grabstätten. Erklärtes Ziel ist es, den Erhalt des Kirchhofes nachhaltig und langfristig zu sichern.


Lutz Mertens
Marita Wenzel

Berühmte Persönlichkeiten:

Heinrich Adolf von Bardeleben (1819–1895), Chirurg

 

 

 

Zwölf-Apostel-Kirchhofsverwaltung
Kolonnenstr. 24-25, 10829 Berlin,
Tel.: 030-781 18 50, Fax: 030-788 34 35
E-Mail: kirchhoefe@zwoelf-apostel-berlin.de


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Weitere Informationen im Internet:
www.stiftung-historische-friedhoefe.de