Pressemitteilung der Zwölf-Apostel-Kirchhöfe vom 1. November 2016
Ein Ehrengrab für Hilde Radusch
auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg
Am Sonntag den 6. November 2016 wird um 15 Uhr die Ehrengrabstätte von Hilde Radusch (1903 bis 1994) an ihrem 113. Geburtstag offiziell eingeweiht.
Alter St.-Matthäus-Kirchhof, Großgörschenstr. 12-14, 10829 Berlin
Mit 18 Jahren kam Radusch nach Berlin, trat in den Kommunistischen Jugendverband ein und absolvierte eine Ausbildung im Pestalozzi-Fröbel-Haus. Ab 1925 engagierte sie sich im neu gegründeten roten Frauen- und Mädchenbund. Von 1929 bis 1932 war sie Stadtverordnete für die Berliner KPD. Nach der Machtübernahme der Nazis wurde sie aufgrund ihrer KPD-Arbeit in „Schutzhaft“ genommen und war bis Ende 1933 inhaftiert. Als ehemaliges KPD-Mitglied durfte sie nicht mehr bei der Post arbeiten und ging als Arbeiterin zu Siemens, wo sie illegale Parteiarbeit organisierte. Einer Verhaftungswelle im August 1944 entzog sie sich, indem sie gemeinsam mit ihrer Freundin untertauchte und in einer Gartenlaube versteckt lebte.
Nach dem Krieg arbeitete sie 1945 für das Bezirksamt Schöneberg in der Abteilung „Opfer des Faschismus.“ Nach Konflikten mit der KPD wechselte sie 1946 zur SPD. In den 1970er Jahren engagierte sie sich der Neuen Frauenbewegung. Sie war Mitbe-gründerin von L74, einer Berliner Gruppe älterer Lesben, und des Frauenforschungs-, -bildungs- und –informations-zentrums (FFBIZ).
Das Ehrengrab für Hilde Radusch ist erst das zweite Ehrengrab für eine Frau auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof. (Bei 44 dort existierenden Ehrengräbern) Bisher wurde nur die Frauenrechtlerin Minna Cauer auf diese Weise geehrt.
Die Widmung als Ehrengrab ist möglich geworden durch das Engagement des Netz-werkes „Miss Marples Schwestern“ das sich seit über 10 Jahren dafür eingesetzt hat.
Eine Veranstaltung des Frauennetzwerkes „Miss Marples Schwestern“ in Kooperation mit den Zwölf-Apostel-Kirchhöfen. Im Rahmen des Jubiläumsjahres „160 Jahre Alter St.-Matthäus-Kirchhof – Die Frauen auf dem Kirchhof“
Bertram von Boxberg
Öffentlichkeitsarbeit - Ev. Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde - Kirchhofsverwaltung -Kolonnenstraße 24-25 10829 Berlin Tel.: + 49 - 30 - 23 90 86 38
Mail: vonboxberg@zwoelf-apostel-berlin.de
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Fotos Zur PM vom 16.6.2016
Foto: Auguste Grimm
Bildnachweis: Simrocksches Familienalbum (Gemeinfrei)
Foto: Gedenkstein für Auguste Grimm
Bildnachweis: Foto: (c) Bertram von Boxberg, zur Veröffentlichung freigegeben
Foto: Agnes Barbara Kirst
Bildnachweis: Foto: (c) Bertram von Boxberg, zur Veröffentlichung freigegeben.
Pressemitteilung der Zwölf-Apostel-Kirchhöfe vom 16. 6. 2016
Nach 97 Jahren – ein Grabstein für Frl. Auguste Grimm
Enthüllung eines Gedenksteins
Sonntag, 26. Juni 2016, 14 Uhr,
Alter St.-Matthäus-Kirchhof, Großgörschenstraße 12-14, 10829 Berlin – Schöneberg
In diesem Jahr feiert der Alte St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg sein 160 jähriges Bestehen. Dieses Jubiläumsjahr ist den Frauen auf dem Kirchhof gewidmet. Die wohl berühmteste Grabstelle auf diesem Friedhof ist die der Brüder Grimm . Hier liegen Wilhelm (†1859) und Jacob Grimm (†1863), sowie Wilhelm Grimms Söhne Rudolf (†1889) und Herman (†1901).
BesucherInnen fragen oft nach den Frauen der Familie Grimm. Tatsächlich hat auch die Tochter von Wilhelm und Dorothea Grimm im Grab ihres Vaters in einer Urne ihre letzte Ruhe gefunden:
Frl. Auguste Luise Pauline Marie Grimm (21.8.1832 – 9.2.1919)
Doch leider hat sie nie eine Namensnennung auf dem Grabstein oder einen eigenen Grabstein bekommen. Wie so viele Frauen auf dem Kirchhof scheint sie verschwunden zu sein.
Im Jubiläumsjahr 2012 zu „200 Jahre Grimms Märchen“ hatte der für den Kirchhof tätige gemeinnützige Förderverein EFEU e.V. die Idee zu einem Gedenkstein für die weiblichen Mitglieder der Grimms. So wird auf dem Stein neben Auguste Grimm auch den folgenden Frauen „in memoriam“ gedacht:
Augustes Mutter: Henriette Dorothea Grimm , geb. Wild (23.5.1793 – 22.8.1867 in Eisenach/ Thüringen), Hermans Frau: Gisela Grimm, geb. von Arnim (30.8.1827 – 4.4.1889 in Florenz) und Rudolfs Tochter: Albertine Plock , geb. Oestereich (17.9.1881 – 31.10.1974 in Haldensleben / Sachsen-Anhalt)
EFEU e.V. hat den Gedenkstein durch Spenden finanziert; nach einem Entwurf von Ludger Wekenborg ist er von Manfred Sährig (Steinfest-Restaurierungen) und dem Bildhauer Bernd Pielemeier in Absprache mit dem Landesdenkmalamt Berlin hergestellt worden. Material, Form und Farbe setzen sich absichtlich von den historischen Grabsteinen ab, um den historischen Eindruck zu erhalten. Es soll ein zeitgemäßes Andenken und eine Würdigung sein
Im Anschluss an die Gedenksteinenthüllung lädt die Kirchhofsverwaltung in die Kapelle ein:
„Vom Märchen um die Märchen“
Die Märchen der Brüder Grimm, woher sie stammen und wer sie ihnen erzählte.
Die Märchenerzählerin Agnes Barbara Kirst wird in unterhaltsamer Weise der Frage nachgehen, woher die Märchen der Brüder Grimm eigentlich stammen. Natürlich von Frauen! Porträtiert werden drei der wichtigsten Märchenbeiträgerinnen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, wie z.B. Marie Hassenpflug. Wer sind die Erzählerinnen und woher stammen ihre Märchen? Agnes Barbara Kirst wird dabei auch einige Märchen frei erzählen und zur Harfe Lieder aus der Zeit vortragen. Eintritt ist frei.
Bertram von Boxberg
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Bilder zur PM vom 4. April 2016
Kunstraub auf dem SMK
Artikel in der Berliner Zeitung vom Dezember 2015
Tag des Friedhofs auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof
am 20. Sept. 2015
Pressematerial
Bilder des Tags des Friedhofs 2014
Bildnachweis: Fotos (c) Susanne Wolkenhauer zu Veröffenlichung freigegeben
Kontakt:
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