Ein Rundgang durch die Zwölf-Apostel-Kirche für Kinder
Liebe Kinder,
ganz herzlich begrüßen wir Euch und Eure Begleiterinnen und Begleiter und möchten Euch zu einem Rundgang durch unsere Kirche einladen.
Die Zwölf-Apostel-Kirche ist eine evangelische (protestantische) Kirche, aber wir freuen uns überjede Besucherin und jeden Besucher. Die Kirche ist zwar nicht „ur“ - alt, aber doch ziemlich alt. Am Eingangstor, durch das Ihr gerade hereingekommen seid, steht das Datum der Erbauung: 1871 wurde der Grundstein gelegt und 1874 fand die Einweihung mit einem großen Fest statt.
Schaut Euch nun den großen Kirchenraum vor Euch an, was fällt Euch zuerst auf?
Wahrscheinlich ganz unterschiedliche Dinge, wie z. B. die vielen Bankreihen, der lange Weg bis zum Altar, die Kerzen oder die bunten Kirchenfenster – oder etwas ganz anderes? – Aber der Reihe nach …
Wenn Ihr weiter dem Mittelgang folgt dann kommt Ihr zum Altar, dem wichtigsten Ort in einer Kirche. Es ist ein „Tisch“ aus Stein, der mit einem Kreuz, Kerzen, Blumen und Altar-Decken geschmückt ist, manche sagen dazu: „Tisch Gottes“. Von hier aus leitet der Pfarrer oder die Pfarrerin Teile des Gottesdienstes. Um den Altar besser zu betrachten, könnt Ihr behutsam die Stufen hinaufgehen und von allen Seiten schauen.
Die vier Kerzen auf dem Altar werden immer zum Gottesdienst angezündet und dann wird aus der prachtvollen Bibel vorgelesen
Die Tücher auf dem Altar haben im Verlauf des Kirchenjahres unter-schiedliche Farben: violett, rot, weiß oder grün. - Welche Farbe seht Ihr heute?
Fragt die Mitarbeiter*innen der O.K.
Die vier Kerzen auf dem Altar werden immer vor dem Gottesdienst angezündet. Auch vom Lesepult , seitlich neben dem Altar, wird aus der Bibel vorgelesen oder gepredigt. Damit es bis in die hintere Bankreihe zu hören ist, gibt es ein Mikrofon.
Manchmal wird auch von der Kanzel gepredigt, sie steht höher als alle Kirchenbänke und daher kann der Pfarrer oder die Pfarrerin gut gesehen werden.
Wenn Ihr besonders neugierig und mutig seid, dann fragt die „Kirchenleute“, ob Ihr auf die Kanzel steigen dürft, dann habt Ihr einen schönen, weiten Blick auf den Kirchenraum.
In jeder Kirche steht ein Taufbecken , meistens neben dem Altar. In unserer Kirche liegt über der Taufschale ein Deckel, der wird zur Seite geschoben und mit dem Taufwasser gefüllt, wenn ein Kind oder ein Erwachsener getauft wird.
In der Kirche ist es feierlich - vor allem beim Gottesdienst - daher findet Ihr viele Kerzen als Zeichen für das Leben und die Hoffnung. Die Osterkerze hinter dem Taufbecken ist die wichtigste Kerze. Sie ist schön verziert und ungefähr einen Meter groß. In der Osternacht wird immer eine neue Kerze in die dunkle Kirche gebracht und angezündet.
Wenn Ihr Euch nun umdreht seht Ihr die große Orgel , an der der Kantor (der Kirchen-Musiker) zum Gottesdienst oder bei besonderen Konzerten spielt. Die Orgel hat viele kleine und sehr große Pfeifen, die nur einen einzigen Ton spielen. Aber wenn sie zusammen gespielt werden, kann die Orgel ein ganzes Orchester ersetzen.
Etwas Besonderes in unserer Kirche sind die Fenster auf der Empore, es sind nämlich „Gin-Flaschen“Fenster (Gin ist eine Schnapssorte) und das kam so:
Nach dem Krieg 1945 waren alle Fenster in der Kirche zerstört und – Glück im Unglück - ein Likörfabrikant aus der Gemeinde stiftete mehrere tauend (l eere) Gin-Flaschen, die in die Fensteröffnungen eingebaut wurden. Auf diese Weise konnte danach endlich wieder Gottesdienst gefeiert werden.
Eine Ginflasche liegt am Eingang auf dem großen Tisch, schaut sie Euch an.
Vielleicht habt Ihr nun Lust unsere bunten Glasfenster anzuschauen? Zuerst wurden im Altarraum die Ginflaschenfenster durch die wunderschönen Farbglasfenster ersetzt (1979) und später auch die Fenster in den beiden Seitenschiffen, Viele Szenen aus der Bibel und aus dem Leben Jesus sind zu sehen. Wenn Ihr viel Zeit habt könnt Ihr gern alle Fenster betrachten, sie sind wunderschön und eine „Fenster-Broschüre“ gibt es dazu am Eingang. - Aber nun beginnen wir hiermit::
Der Künstler Alfred Kothe, ein großer Katzenfreund, hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht, dreimal hat er seine eigene Katze Auguste in ein Fensterbild gezeichnet und der Glasermeister Detlef Graw hat das umgesetzt.
Findet Ihr diese Katzen? – Ihr könnt auch gern nachfragen.
Das war wirklich ein langer Rundgang durch die Kirche und wenn Ihr mögt, dann sucht Euch doch einen guten Platz um auszuruhen und noch einmal umher zu schauen.
Zum Schluss möchtet Ihr vielleicht noch eine Kerze am Weltleuchter anzünden?
Viele Menschen kommen in die Kirche um zu beten und ein Licht anzuzünden. Wenn Ihr die kleine Kerze anzündet, könnt Ihr dabei auch an einen Menschen denken, der Euch etwas Besonderes bedeutet und der Eure guten Gedanken jetzt braucht.
Herzlichen Dank für Euer Interesse und alles Gute für Euch .
Sabine Herm
Habt Ihr Fragen oder Interesse am Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien in der Zwölf-Apostel Gemeinde, freuen wir uns über eine E-Mail und zwar an
Sabine Herm
herm@zwoelf-apostel.berlin.de
oder
Pfarrer Burkhard Bornemann
bornemann@zwoelf-apostel-berlin.de