Das Interreligiöse Gespräch - zu Gast: Hilmar Kaht "Konfuzius, die Jesuiten und die Aufklärung"

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Das Interreligiöse Gespräch - zu Gast: Hilmar Kaht "Konfuzius, die Jesuiten und die Aufklärung"

Dienstag, 9. September 2025, 19:30 Uhr
Zwölf-Apostel-Pfarrhaus, An der Apostelkirche 3, 10783 Berlin
Hilmar Kaht, Katharina Gürsoy

Das Interreligiöse Gespräch

Zu Gast: Hilmar Kaht
Konfuzius, die Jesuiten und die Aufklärung
2024 stand im Zeichen des 300. Geburtstags Immanuel Kants, den Nietzsche den „Chinesen in Königsberg“ nannte. Damit deutete er an, dass die Begegnung der Jesuiten mit dem Reich der Mitte den Impuls zur Aufklärung gab. Die jesuitischen Missionare, die die Chinesen zunächst für Buddhisten gehalten und sich selbst als buddhistische Bonzen verkleidet hatten, entdeckten, dass das Reich der Mitte wesentlich auf dem Konfuzianismus beruhte, dessen säkulare Moral - anders als in den Religionen des Buches - ohne Offenbarung auskam. Auch der Leibniz-Schüler Christian Wolff las 1712 die „Klassischen Bücher des chinesischen Reichs". In seiner Hallenser Rektoratsrede „über die praktische Philosophie der Chinesen“ bezeichnete Wolff sich als Konfuzianer. Daraufhin verwies Friedrich Wilhelm I. ihn auf Betreiben der Pietisten „bey Strafe des Stranges“ des Landes. Erst nach der Thronbesteigung Friedrichs des Großen durfte Wolff nach Halle zurückkehren. Kant hatte das Glück, in der Regierungszeit Friedrichs II. frei lehren und schreiben zu können. Kants „Kritik der reinen Vernunft“ markiert mit der Einführug der Religions- und Redefreiheit (sapere aude) einen Wendepunkt in der abendländischen Philosophie.

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